VPN und Zero Trust Network Access (ZTNA) im Vergleich: Was ist ZTNA und warum ist es besser als VPN?
In einer zunehmend vernetzten Welt spielt die Sicherheit von Daten und Netzwerken eine entscheidende Rolle. Traditionell haben viele Unternehmen auf Virtual Private Networks (VPNs) gesetzt, um ihre Netzwerke zu sichern und remote Zugriff zu ermöglichen. Doch mit der wachsenden Bedrohung durch Cyberangriffe und der zunehmenden Komplexität von IT-Umgebungen wird klar, dass traditionelle VPN-Lösungen oft nicht ausreichen. Hier kommt das Konzept des Zero Trust Network Access (ZTNA) ins Spiel, das als eine fortschrittlichere und sicherere Alternative gilt. Aber was genau ist ZTNA und warum könnte es besser sein als ein VPN? Im Folgenden werden hier nun die wichtigsten Unterschiede zwischen VPN und ZTNA im direkten Vergleich dargestellt.
Was ist ein VPN?
Ein Virtual Private Network (VPN) ist eine Technologie, die es ermöglicht, eine sichere und verschlüsselte Verbindung über ein weniger sicheres Netzwerk, wie das Internet, herzustellen. VPNs werden häufig genutzt, um den Zugriff auf ein privates Netzwerk aus der Ferne zu ermöglichen, beispielsweise von zu Hause oder unterwegs.
Vorteile von VPNs:
- Sichere Verbindung: Verschlüsselung der Datenübertragung schützt vor Abhörangriffen.
- Remote-Zugriff: Ermöglicht es Mitarbeitern, von überall auf das Firmennetzwerk zuzugreifen.
- Kostengünstig: Relativ einfache Implementierung und Betrieb.
Nachteile von VPNs:
- Vertrauensbasierte Sicherheit: VPNs gewähren dem Benutzer nach der Authentifizierung Zugang zum gesamten Netzwerksegment, was ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellt.
- Performance-Probleme: VPNs können die Netzwerkgeschwindigkeit beeinträchtigen, insbesondere bei hohen Datenmengen.
- Komplexität und Skalierbarkeit: Verwaltung und Skalierung von VPN-Infrastrukturen können komplex und ressourcenintensiv sein.
Was ist Zero Trust Network Access (ZTNA)?
Zero Trust Network Access (ZTNA) verfolgt ein Sicherheitskonzept, bei dem Systeme keinem Benutzer und keinem Gerät automatisch vertrauen – selbst dann nicht, wenn sie sich innerhalb des Netzwerkperimeters befinden. Stattdessen überprüfen, autorisieren und bewerten sie jeden Zugriff kontinuierlich anhand verschiedener Kriterien.
Kernprinzipien von ZTNA:
- Vertraue niemals, überprüfe immer: Jeder Zugriff wird individuell überprüft, unabhängig vom Standort des Benutzers oder Geräts.
- Minimaler Zugriff: Benutzer und Geräte erhalten nur Zugriff auf die Ressourcen, die sie für ihre Arbeit benötigen.
- Kontinuierliche Überwachung: Laufende Überwachung und Bewertung des Zugriffsverhaltens, um Anomalien und Bedrohungen zu erkennen.
Vorteile von ZTNA:
- Erhöhte Sicherheit: Durch die kontinuierliche Überprüfung und Autorisierung wird das Risiko unautorisierter Zugriffe erheblich reduziert.
- Feingranularer Zugriff: Benutzer erhalten nur Zugriff auf spezifische Anwendungen oder Daten, nicht auf das gesamte Netzwerk.
- Skalierbarkeit: Einfachere Skalierung in komplexen und dynamischen IT-Umgebungen.
- Bessere Benutzererfahrung: Oftmals geringere Auswirkungen auf die Netzwerkgeschwindigkeit und Benutzerfreundlichkeit.
Warum ist ZTNA besser als VPN?
- Sicherheitsparadigma: Während VPNs auf dem Prinzip des impliziten Vertrauens basieren, verfolgt ZTNA das Prinzip des Nullvertrauens. Dies bedeutet, dass jedes Zugriffsrecht ständig überprüft wird, was die Sicherheit insgesamt erhöht.
- Granularer Zugriff: ZTNA ermöglicht einen präzisen Zugriff auf Anwendungen und Daten, was die Gefahr eines seitlichen Angriffs (Lateral Movement) im Netzwerk reduziert. VPNs hingegen bieten oft weitreichende Zugriffsrechte, sobald die Verbindung hergestellt ist.
- Skalierbarkeit: ZTNA-Lösungen sind in der Regel cloud-nativ und können besser skaliert werden, um den Anforderungen moderner, verteilter Arbeitskräfte gerecht zu werden. VPNs können in großen und komplexen Umgebungen schnell an ihre Grenzen stoßen.
- Benutzerfreundlichkeit: ZTNA bietet oft eine bessere Benutzererfahrung, da es in der Regel weniger Auswirkungen auf die Netzwerkgeschwindigkeit hat und nahtlosere Zugriffsprozesse ermöglicht.
- Kontinuierliche Überwachung: ZTNA beinhaltet eine ständige Überwachung und Bewertung des Zugriffs, was es ermöglicht, Bedrohungen in Echtzeit zu erkennen und zu reagieren. VPNs bieten diese kontinuierliche Überwachung meist nicht.
Fazit
VPNs spielen weiterhin eine wichtige Rolle bei der Sicherung von Netzwerken. ZTNA bietet jedoch eine modernere und sicherere Lösung. Sie ist besser auf die Herausforderungen der heutigen IT-Landschaft zugeschnitten.
Mit ZTNA erhöhen Unternehmen nicht nur die Sicherheit ihrer Netzwerke. Sie verbessern gleichzeitig auch die Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit für ihre Mitarbeitenden.
Da Cyber-Bedrohungen immer ausgefeilter werden, ist ein Umdenken erforderlich. Unternehmen sollten auf fortschrittliche Sicherheitskonzepte wie ZTNA setzen, um sensible Daten und Ressourcen wirksam zu schützen.