Digitale Daten sind das wichtigste Gut der modernen Wirtschaft. Unternehmen, Behörden und Forschungseinrichtungen verarbeiten täglich vertrauliche Informationen wie Patientendaten, Finanztransaktionen oder geschützte Algorithmen.
In der IT-Sicherheit unterscheiden wir drei Zustände von Daten:
At Rest – gespeicherte Daten auf Festplatten, SSDs oder in der Cloud
In Transit – Daten während der Übertragung, z. B. über VPN oder TLS/SSL
In Use – Daten während der aktiven Verarbeitung im Arbeitsspeicher
Während Daten bei Speicherung und Übertragung heute zuverlässig verschlüsselt sind, bleibt bei der Verarbeitung eine Sicherheitslücke: Daten liegen im Arbeitsspeicher meist unverschlüsselt vor und können so abgegriffen werden.
Confidential Computing schließt genau diese Lücke.
Der Trend geht klar in Richtung Cloud, Outsourcing und datengetriebene Kooperationen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an Datenschutz und Compliance, etwa durch die DSGVO oder branchenspezifische Vorgaben im Gesundheits- und Finanzwesen.
Unternehmen stehen dabei vor typischen Bedrohungen:
Zugriffsmöglichkeiten von Administratoren oder Cloud-Providern
Zunehmende Industriespionage und Wirtschaftskriminalität
Angriffe auf Virtualisierungsschichten wie Hypervisoren
Zero-Day-Exploits, die bestehende Sicherheitsmechanismen umgehen
Confidential Computing sorgt dafür, dass selbst in einer Cloud-Umgebung niemand – nicht einmal der Provider – auf Daten zugreifen kann, während diese verarbeitet werden.
Die technische Grundlage bilden sogenannte Trusted Execution Environments (TEE) – isolierte und geschützte Bereiche innerhalb moderner Prozessoren.
Isolation: Anwendungen laufen abgeschottet vom Betriebssystem und Hypervisor.
Speicherverschlüsselung: Daten bleiben auch im RAM oder Cache verschlüsselt.
Remote Attestation: Anwendungen können kryptografisch nachweisen, dass sie unverändert in einem TEE laufen.
Intel SGX (Software Guard Extensions)
AMD SEV (Secure Encrypted Virtualization)
ARM TrustZone (Hardwarebasierte Sicherheitsbereiche für mobile Geräte)
Microsoft Azure Confidential Computing
Confidential Computing ist bereits in der Praxis angekommen und bietet Vorteile in zahlreichen Branchen:
Gesundheitswesen: Gemeinsame Analyse von Patientendaten ohne Offenlegung der Rohdaten.
Finanzbranche: Schutz sensibler Transaktionen auch in Cloud-Infrastrukturen.
Forschung und Künstliche Intelligenz: Sichere Verarbeitung vertraulicher Trainingsdaten.
Multi-Party Computation (MPC): Gemeinsame Datenauswertung zwischen Unternehmen, ohne Rohdaten zu teilen.
Regierung und Verwaltung: Schutz sensibler Bürgerdaten in hybriden Cloud-Umgebungen.
Erhöhte Sicherheit durch Verschlüsselung auch während der Verarbeitung
Mehr Vertrauen in Cloud-Infrastrukturen
Unterstützung bei der Einhaltung von Compliance-Anforderungen wie DSGVO oder HIPAA
Grundlage für datengetriebene Innovationen
Reduzierung von Risiken durch privilegierte Zugriffe
Confidential Computing schließt die letzte große Sicherheitslücke im Lebenszyklus von Daten – die Verarbeitung im Arbeitsspeicher.
Für Unternehmen eröffnet sich damit die Möglichkeit, Cloud- und KI-Strategien sicher und zukunftsfähig umzusetzen:
Innovation ermöglichen, ohne Datenschutzrisiken
Compliance sicherstellen, ohne Umwege
Wettbewerbsvorteile sichern durch Vertrauen und Sicherheit
Unternehmen, die frühzeitig auf Confidential Computing setzen, schaffen sich eine sichere Grundlage für nachhaltige digitale Innovation.